Die Saat-Wucherblume, bot. Chrysanthemum segetum bzw. Glebionis segetum macht das, was sie am besten kann: Sie wächst üppig, wo andere Pflanzen leiden, nährt Bienen mit offenen, ungefüllten, hübschen weiß-gelben Blüten und ist dabei extrem pflegeleicht.

Die Saatwucherblume, fröhliche Sommerblume für die Sonne | Video

Es gab Zeiten, in denen die einjährige Sommerblume tatsächlich verboten war. Kein Scherz. Das Kraut hatte einen denkbar schlechten Ruf weil es auf dem Acker Getreide überwucherte und so zum totalen Ernteausfall führen konnte. Die Zeiten haben sich geändert. Wo Blühstreifen und Streuobstwiesen wieder wichtig für Insekten und damit auch für die Befruchtung sind, darf die heimische, unkomplizierte Sommerblume gerne bleiben und ihrer natürlichen Aufgaben übernehmen. Naturliebhaber, Gartenanfänger und Imker schätzen sie dafür sehr.

Wie sieht sie aus?

Die Saatwucherblume ist ein einjährige, krautige, aufrecht wachsende Pflanze mit kleinen, graugrünen, grob gezähnten Blättern, die an Chrysanthemen und oder Mutterkraut erinnern. Ihre offenen Korbblüten sind weiß, gelb oder schwefelgelb.

Wucherblumen mit schwefelgelben offenen, insektenfreundliche Blüten und mit gelber Mitte

Wucherblumen mit schwefelgelben offenen, insektenfreundlichen Blüten und mit gelber Mitte

Saat-Wucherblume: welcher Standort und Boden

  • Vollsonnig! Der Boden sollte durchlässig sein und darf gerne mager sein. Auf nährstoffreichen Böden wird die Wucherblume 60-80 cm, sonst nur 40-60 cm.
  • Die Pflanze hat flache Wurzeln.
  • Ein regenreiches Frühjahr lasst die Wucherblume noch mehr wuchern als in trockenen Jahren. Aber sie kommt mit jeder Wetterlage bestens zurecht. Auch mit Hitze und Trockenheit.

Welche Schädlinge treten auf?

  • Manchmal treten Blattläuse auf, aber in einem vogelfreundlichen Garten werden sie nie zur Plage. Warten Sie einfach ab bis die nächste Meise Futter für ihre Küken sucht und weg sind alle Blattläuse.
  • Es besteht keine Schneckengefahr!

Bluthänfling im Lavendel | Video

Welche Pflanzpartner?

Säen Sie die wilden Schönheiten in eine gemischte Blumenrabatte mit anderen einjährigen Blumen oder Stauden. Die Naturschönheit passt hervorragend zwischen:

Achten Sie stets auf genügend Abstand zu anderen Pflanzen, denn die wilden Sommerblumen machen ihrem Namen überall alle Ehre.

Chrysanthemum segetum gedeiht auch an schwierigen, mageren Standorten in voller Sonne

Chrysanthemum segetum gedeiht auch an schwierigen, mageren Standorten in voller Sonne

Wann blüht die Saat-Wucherblume?

Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Schneiden Sie sich öfter Blumensträuße, um die Blüte zu strecken – oder putzen Sie die Pflanzen aus. Das ist jedoch bei der Fülle an Blüten fast unmöglich. Bleiben Sie entspannt.

Saat-Wucherblume säen: wann und wie?

Machen Sie bitte kein großes Gewese um die einfache Wucherblume!

  • Säen Sie von März bis April an Ort und Stelle und passen Sie dafür am besten eine Regenperiode ab, dann keimt die einjährige Sommerblume quasi von alleine. Sie ist ein Lichtkeimer und die Samen gehen auf, wenn Standort und Feuchtigkeit stimmen.
  • Die Aussaat ist auch noch im Mai bis Ende Juni möglich.
  • Entfernen Sie zuvor Wurzelunkräuter und harken Sie den Boden feinkrümelig.
  • Mischen Sie das feine Saatgut mit Sand, damit er sich gleichmäßiger verteilt.
  • Das Saatgut läuft innerhalb von 14 Tagen auf. Halten Sie den Boden solange leicht feucht. Einmal ausgetrocknetes Saatgut keimt nicht mehr.
  • Säen Sie gleichzeitig Klatschmohn und Kornblumen dazwischen und freuen Sie sich auf bunte Blütenpracht und auf einen summenden Bienengarten.
  • Es gibt auch fertige Blumenmischungen mit Saat-Wucherblumen, Klatschmohn und Kornblumen. Perfekt für Wildbienen, aber auch für Honigbienen – und Vögel wie den Distelfink. Er pickt sich später gerne die feinen Samen der Kornblumen. Es bleiben jedoch noch genug Samen übrig, damit sich die drei Wildblumen selbst im Garten erhalten.

Wucherblumen pflegen?

Die Wucherblume wächst wie und wo sie will. Nach zwei drei Jahren erscheinen ihre Sämlinge im Garten überall, auch in Pflasterfugen. Die Frage ist eher, möchten Sie alle Sämlinge behalten oder selektieren Sie nur die kräftigsten? Sie können die Sämlinge auch versetzen, solange sie noch klein sind. Die Saatwucherblume ist diesbezüglich nicht zimperlich und wächst überall problemlos weiter.

Düngen ist nicht erforderlich. Normaler Gartenboden enthält meist genügend Nährstoffe.

Wie Wildwuchs verhindern?

  • Ziehen Sie überzählige Jungpflanzen einfach raus, solange sie noch klein sind.
  • Warten Sie nach der Blüte nicht zu lange, um verblühte Pflanzen zu entfernen.

Aber, um ganz ehrlich zu sein: Einmal Saat-Wucherblumen im Garten, immer im Garten und jedes Jahr werden es mehr. Das ist kein Fehler, wenn Sie mich fragen und wenn es um Standorte im Garten geht, in denen andere Stauden sich schwer tun. Beispielsweise in einer Mauer aus Betonpflanzsteinen oder am Straßenrand entlang.

Hält sich die Saatwucherblume in der Vase?

Oh ja! Die Wucherblume macht sich ausnehmend gut in einer Vase. Egal ob pur oder in einem bunten Sommerblumenstrauß zusammen mit Rosen, Lavendel oder einjährigen Rittersporn.

Chrysanthemum segetum hält sich lange in der Vase

Chrysanthemum segetum hält sich lange in der Vase

Sind Wucherblumen giftig?

Ja, Wucherblumen sind leicht giftig. Die Pflanzen wurden jedoch früher in der Naturheilkunde als Heilkraut verwendet. Das Kraut soll antiseptisch, gerinnungshemmend und harntreibend wirken und gegen Wurmbefall helfen.

Bitte nur anschauen, nicht essen! Wenn Sie krank sind, gehen Sie bitte zum Arzt.

Ist die Wucherblume heimisch?

Chrysanthemum segetum gehört zur Familie der Korbblütler. Die Sommerblume ist heimisch in Süd-, West- und Mitteleuropa.

Gartenwürdige Sorten im Handel haben zum Teil größere und mehrfarbige Blüten. Diese sind leider nicht ganz so wüchsig und einfach zu ziehen wie die wilde Wucherblume. Probieren Sie es gerne selber aus.

Fiona Amann

Fiona Amann

Fiona Amann ist Werbetexterin, Bloggerin, Produktfotografin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Im Gartenblog „Wo Blumenbilder wachsen“ teilt sie Gartenwissen aus über 4 Jahrzehnten stellt Lieblingspflanzen & ihre Pflege vor. Außerdem: Lieblingsrezepte aus ihrer Landküche.